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Rosch Chodesch

Da der jüdische Kalender nach den Mondphasen berechnet wird, kommt dem Neumondstag eine besondere Bedeutung zu. In biblischer Zeit musste der Neumondstag („Rosch Chodesch“ – „Kopf des Monats“), also der Beginn eines neuen Monats, allmonatlich durch genaue Beobachtung in Jerusalem neu bestimmt werden. Zwei Augenzeugen mussten den Neumond vor dem Sanhedrin bezeugen, wo er feierlich proklamiert wurde und durch Feuerzeichen, später durch Boten, in Palästina und in der Diaspora den einzelnen Gemeinden bekannt gemacht wurde, damit diese die Daten für die betreffenden Feiertage des jeweiligen Monats festlegen konnten.


Schwer erreichbare Gemeinden feierten deshalb die Feiertage – mit Ausnahme von Jom Kippur – 2 Tage lang, ein Brauch, den die Diaspora auch nach der Fixierung des Kalenders beibehielt. So werden die meisten Feiertage außerhalb Israels heute noch zwei Tage lang gefeiert.


Nach der Einrichtung eines festen Kalenders Mitte des 4. Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung fiel das Bezeugen des Neumonds fort; es hat sich jedoch bis heute der Brauch gehalten, in der Synagoge am Sabbat vor Neumond, diesen anzukündigen und über den neuen Monat einen Segen zu sprechen.
Rosch Chodesch, der jüdische Monatsanfang, ist ein festlicher Tag und wird in der Liturgie der Synagoge feierlich begangen. Er gilt als Halbfeiertag, an welchem Arbeit erlaubt ist. Im traditionellen Judentum sind aber die Frauen an diesem Tag von allen einen Aufschub duldenden typischen Frauenarbeiten wie z.B. Spinnen und Weben befreit.