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Kleidung

Kippa / Kopfbedeckung

Orthodoxe Männer tragen außer im Bett ständig eine Kopfbedeckung (Kippa, Hut, Mütze) als Zeichen der Demut vor Gott und, um sich stets daran zu erinnern, dass es über ihnen ein höheres Wesen gibt. Weniger observante Personen beschränken diesen Brauch auf den Aufenthalt in einer Synagoge, auf einem Friedhof oder bei sonstigen rituellen Handlungen.

Im alten Israel war eine Kopfbedeckung für Männer kein religiöses Erfordernis. Lediglich Frauen trugen einen hauptverhüllenden Schleier. Die Kopfbedeckung bei Männern setzte sich erst viel später und nur zögerlich durch. In einem Werk des 8. Jahrhunderts („Soferim“, 14,15) wird die Frage erörtert, ob das Schema Jisrael mit unbedecktem Haupt gesprochen werden darf. Allgemein wird die Kopfbedeckung damit begründet, dass es verboten sei, den Gottesnamen barhäuptig auszusprechen. Doch noch im 13. Jhdt. wurde die Tora in Frankreich unbedeckten Hauptes verlesen. Erst im Laufe des 16./17. Jahrhunderts setzte sich das Bedecken des Kopfes nicht nur beim Gebet, beim Studium oder bei Mahlzeiten (d.h. den Anlässen, bei denen der Gottesname ausgesprochen wird), sondern auch im Alltag durch. (Form und Farbe der Kippa geben zuweilen Auskunft über die religiöse oder politische Zugehörigkeit ihres Trägers).
Bei Frauen war das Bedecken der Haare in der Öffentlichkeit, wie bereits erwähnt, seit der Antike üblich. Das Haar der Frau wurde als verführerisch und zur Unzucht verleitend betrachtet, entblößtes Haar war Prostituierten vorbehalten. Orthodoxe Frauen tragen heute, wenn sie verheiratet sind, Perücken („Scheitel“), die sie von unverheirateten Mädchen unterscheiden. Hauben sind in orthodoxen Kreisen ebenfalls verbreitet.

Tallit und Talit katan

Während des täglichen Morgengebets und am Versöhnungstag “Jom Kippur“ den ganzen Tag tragen erwachsene jüdische Männer den Tallit (Gebetsmantel), ein viereckiges Tuch aus Wolle, Baumwolle oder Seide, meist mit blauen oder schwarzen Streifen, an dessen vier Enden gemäß 4. B. Mose15,38-41 die Schaufäden „Zizit“ angebracht sind. Die einzelnen Fäden sind mehrfach geschlungen und geknotet - eine solche Quaste befindet sich an allen vier Ecken des Tuches und soll an die 613 Ge- und Verbote der Tora erinnern. Damit wird das Gebot erfüllt.

Um das Gebot der Zizit zu erfüllen, tragen orthodoxe Juden einen sog. kleinen Tallit „Tallit katan“ ständig. Das ist ein viereckiges Tuch, welches Rücken und Brust bedeckt und eine Öffnung für den Kopf hat. Es wird am Oberkörper unter der Kleidung, jedoch nicht auf der nackten Haut getragen und zwar so, dass die vier Zizit jederzeit sichtbar heraushängen, denn sie sind als ständige Erinnerung zur Beachtung der Ge- und Verbote der Tora gedacht.

Tefillin

Die Tefillin (Gebetsriemen) sind schwarze würfelförmige Lederkapseln, in denen kleine Pergamentröllchen mit Gebetstexten eingeschlossen sind. An den Kapseln sind lange schwarze Lederriemen befestigt, mit denen eine Kapsel am linken Oberarm, die andere in der Mitte der Stirn festgebunden wird, gemäß der Vorschrift des 5. B. Moses 6,8:“ Und du sollst sie binden zum Wahrzeichen an deine Hand, und sie sollen sein zum Denkbande zwischen deinen Augen“. Die Gebetsriemen werden von Männern nur zum Morgengebet und nur an Werktagen angelegt.