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Institutionen

Die Beerdigungsbruderschaft Chewra Kaddischa

In den jüdischen Gemeinden der ganzen Welt gibt es seit mehreren Jahrhunderten sogenannte „Bruderschaften“, die freiwillig und ehrenamtlich tätig sind.
Neben anderen, die sich um Krankenbesuche, Frauenfürsorge, usw. kümmern, ist die wichtigste die "Chewra Kaddischa", die “heilige (Beerdigungs-) Bruderschaft“. Sie besteht aus Männern und Frauen, die, wenn der Tod eines Menschen naht oder bereits eingetreten ist, wesentliche Vorbereitungen für die Bestattung übernehmen. Sie kümmern sich um die rituelle Versorgung der Toten, die Waschung, die Einkleidung und die Einsargung. In der Regel sind es Personen in reiferem Alter, die sich in einer Chewra Kaddischa betätigen. In der Saarbrücker Nachkriegsgemeinde waren es über viele Jahre die gleichen Frauen und Männer, die sich, informell organisiert, aber stark engagiert, jahrelang dieser Aufgabe widmeten bis sie in hohem Alter zu schwach für die Ausführung der auch körperlich fordernden Arbeit wurden. Es drohte in der überalterten Gemeinde in diesem Bereich beinah ein Engpass zu entstehen, als ab der 90er Jahre durch die Zuwanderung von Jüdinnen und Juden aus der früheren Sowjetunion glücklicherweise auch wieder jüngere Menschen zur Gemeinde stießen. Seitdem wirkt die „Chewra“ mit verantwortlichen Ansprechpartnern wieder zuverlässig und segensreich in der Gemeinde.

Der jüdische Frauenbund Saar

Der Jüdische Frauenbund Saar sammelt die Damen der Gemeinde. Neben der Pflege der Geselligkeit untereinander mittels Treffen zu Kaffeenachmittagen und der Beschäftigung mit Frauenspezifischen kulturellen, religiösen und sozialen Themen war der Frauenbund in den Anfangsjahren auch mit der Ausrichtung geselliger Veranstaltungen für die Gemeinde befasst, insbesondere Feiern und Bescherungen der Kinder anlässlich jüdischer Feiertage wie Purim und Chanukka.
1964 übernahm der Frauenbund sogar die Bewirtung anlässlich des ersten Gemeindeseders. Im Zuge der Vergrößerung der Gemeinde kamen auch die Aufgaben des Kranken- und Altenbesuchsdienstes hinzu.

Die erste Vorsitzende des 1948 wiedergegründeten Jüdischen Frauenbundes Saar war Ida Wolf; Helene Levy, die Gattin von RA Gustav Levy, und Thekla Lehmann, die Gattin von RA Edouard Lehmann, dem ersten Vorsitzenden der Repräsentanz und inzwischen seit 1962 Vorstandsvorsitzender der Gemeinde lösten sie nacheinander ab.
Martha Blum, die 1954 den Vorsitz übernommen hatte, gab ihn im Juni 1970 ab.
Von 1976 bis 1981 war Ruth Salomon, die Ehefrau des Vorstandsvorsitzenden Louis Salomon, die Vorsitzende des Frauenbundes. Ihr folgte Hilde Cahn bis Suzanne Sender die Nachfolge bis Ende 1986 übernahm.
Von 1985 an veranstaltete der Frauenbund für seine Mitglieder und deren Ehemänner jährlich im Sommer einen Tagesausflug.
Ab Januar 1987 übernahm Birgit Bermann den Vorsitz.
Von den 80er Jahren an veranstaltete der Frauenbund immer öfter die größeren Veranstaltungen wie Chanukka- oder Purimveranstaltungen für Erwachsene sowie Simchat-Tora-Feiern in Kooperation mit der WIZO-Saar.
Im Januar 1991 übernahm Gaby Shabanzadeh den Vorsitz bis zum Sommer 1992. Sie wurde von Nathalie Shabanzadeh im Dezember 1992 abgelöst.
Ab März 1993 wechselte der Vorsitz im Frauenbund zu Ruth Kasel, der Ehefrau des ersten Kantors der Nachkriegsgemeinde.
Sarah Borg, die Ehefrau des Vorstandsvorsitzenden Richard Borg, stand dem saarländischen jüdischen Frauenbund von 1998 bis 2007 vor.
Die relativ hohe Zahl von Mischehen unter den aus den GUS-Staaten zugewanderten Mitgliedern bewog Birgit Bermann, die im April 2008 wieder zur Vorstandsvorsitzenden des Frauenbundes gewählt worden war, zu einer Neuerung: Frauen, die halachisch keine Jüdinnen sind, sollten fortan auch Mitglieder des Frauenbundes werden können, allerdings ohne aktives und passives Wahlrecht. Birgit Bermann führte auch eine neue Aktivität des Frauenbundes ein: die monatlichen „Rosch-Chodesch-Treffen“. Seit April 2010 finden jeden ersten Mittwoch eines neuen jüdischen Monats diese kulturellen Zusammenkünfte statt.


Die WIZO-Saar


Die WIZO (World International Zionist Organization) ist eine 1920 in England gegründete, zionistische Frauenorganisation, die sich weltweit die Förderung der Kinder-, Jugend- und Altenwohlfahrt sowie der Stellung der Frau in Israel zur Aufgabe gemacht hat.
Die Saar-Zweigstelle wurde 1963 von Melitta Wachsmann (1917-2011) gegründet, um über die Hilfsprojekte der WIZO in Israel zu informieren und dafür Spendengelder zu sammeln. Die Aktivitäten der WIZO-Saar bestanden hauptsächlich in Vorträgen, Kaffeenachmittagen, Spendensammlungen und Tombolas anlässlich von ihr organisierter Bälle zu Purim oder zu Chanukka, deren Erlös ebenso wie die Jahresmitgliedsbeiträge zugunsten der WIZO-Arbeit in Israel gespendet wurden. Nachdem Melitta Wachsmann nach mehreren Jahrzehnten segensreicher Tätigkeit 2003 den Vorsitz abgegeben hatte, wurde die Arbeit noch für einige Jahre von Eve Andermann weitergeführt bis schließlich die Aktivität eingestellt wurde.


Die Martin-Buber Loge e. V. im Orden B’nei Brith

Der Saarbrücker Ableger der Bnei Brith-Loge war hauptsächlich kulturell und sozial für die Gemeinde Tätig. Neben von ihr organisierter Vorträge lud die Loge z.B. für den 13. Juni 1971 den Chor „Le chant sacré" der Straßburger Synagoge zu einem Konzert mit liturgischer Musik in die Saarbrücker Synagoge ein. Ihre Leitung hat es über die Jahre versäumt, unter den jüngeren Gemeindemitgliedern für Nachwuchs zu werben. 1986 lud die Loge noch zu einem Vortrag über die Saarabstimmung vom 13. Januar 1935 ein, wenig später hat sie ihre Aktivität in Saarbrücken eingestellt.


Der Kegel-Club „Milaa“


Der 1952 wieder gegründete Kegel-Club „Milaa“ (der Vorkriegsclub bestand seit 1911) sammelte die sportlichen Damen und Herren zu wöchentlicher körperlicher Betätigung. Ausflüge und Feste sorgten darüber hinaus dafür, dass auch die Geselligkeit gepflegt wurde. Der Kegel-Club bestand bis in die 80er Jahre.


Der Seniorenklub


Zwei Mal wöchentlich am Nachmittag trafen sich ab den 60er Jahren die älteren Gemeindemitglieder im Gemeindesaal, der an diesen Tagen als Seniorenbegegnungsstätte fungierte, zum Karten- und Schachspiel mit Kaffeebewirtung.
Seit dem Jahr 2000 bietet der Seniorenklub wöchentlich Vorträge zu unterschiedlichen Themen sowie auch Lesungen, beides in russischer Sprache, die meist von seinen ehrenamtlich engagierten Seniorinnen und Senioren bestritten werden.