Geschichte der Synagogengemeinde Saar
Juden kamen wohl mit den römischen Legionen in die damaligen germanischen Provinzen und siedelten sich entlang von Rhein, Mosel und Saar an.
Sie lebten lange Zeit weitgehend unbehelligt inmitten der christlichen Mehrheitsgesellschaft und leisteten wichtige Beiträge für die Entwicklung der Städte und des Wirtschaftslebens. Die Pestpogrome Mitte des 14. Jahrhunderts zerstörten schließlich die blühenden Gemeinden, wobei neben religiösen auch soziale und wirtschaftliche Motive Ursache für die Verfolgungen waren. Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden die Juden aus fast allen Reichsstädten vertrieben; sie wohnten fortan, bis ins 19. Jahrhundert hinein, überwiegend im ländlichen Raum, wo sie aufgrund der ihnen auferlegten Beschränkungen unter zumeist ärmlichen Verhältnissen ihren Lebensunterhalt als Hausierer, Handwerker, Viehhändler sowie Geber von Kleinkrediten verdienten, so auch im Saarland, wo sie in kleineren Ortschaften, z.B. in Hüttersdorf, Illingen, Nalbach, St. Wendel und in der ehemaligen französischen Festungsstadt Saarlouis siedelten. Nachweislich waren bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts Juden in dem Städtchen Berus ansässig.
Im gesamten Saargebiet gab es am 1.1.1933 18 jüdische Gemeinden mit 23 Synagogen bzw. Betsälen und insgesamt 4638 Seelen.
Für den Bereich Saarbrücken werden Juden erstmals im Freiheitsbrief des Grafen Johann für die Städte Saarbrücken und St. Johann aus dem Jahre 1322 erwähnt; dieser lässt aber in seiner Formulierung nicht deutlich erkennen, ob bereits in diesem Jahr Juden in den beiden Städten tatsächlich ansässig waren.
Ein sicherer Nachweis für die Niederlassung eines jüdischen Menschen stammt erst aus der Mitte des 16. Jahrhunderts: Graf Philipp II. holte für die gräfliche Familie einen jüdischen Leibarzt nach Saarbrücken. Dieser zog jedoch bald nach dem Tod des Grafen wieder fort.
Dauernd ansässige Juden sind in der Grafschaft Nassau-Saarbrücken erst im 18. Jahrhundert nachweisbar; 1732 wurde eine Judenordnung erlassen.
Die Gemeinde im 18. und 19. Jhd
Die Blütezeit bis Mitte der 1930er Jahre
Die NS-Zeit und die Auflösung der Gemeinde
Weiterführende Literatur zur Geschichte der Juden im Saarland